Schwierige Kunden, fordernde Chefs, unmotivierte Mitarbeiter? Warum dein Umgang mit anderen von dir selbst abhängt

„Wie krieg ich den anderen dazu, dass…?“ Gib zu, das denkst du dir öfter. Beim Kunden, der nicht kauft. Beim Mitarbeiter, der nur das Nötigste tut. Beim Chef, der dich nicht ernst nimmt. Die schlechte Nachricht: Es hat mit dem anderen gar nix zu tun. Die gute Nachricht: Du kannst was tun!

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Die falsche Frage

Die Frage „Wie soll ich mit dem anderen umgehen?“ steckt voller Erwartung. Sie heißt übersetzt: Wie bringe ich den anderen dazu, sich so zu verhalten, wie ich es will? Oder zumindest so, dass es für mich angenehm ist?

Eigentlich geht es dabei nicht um echtes Interesse am anderen, sondern um subtile Manipulation. Kein Wunder, dass Beziehungen wackeln, wenn beide Seiten nur versuchen, sich gegenseitig „richtig“ zu behandeln, sodass am Ende rauskommt, was man will. Anstatt sich selbst zu hinterfragen.

Wenn der Kunde nicht kauft und der Mitarbeiter bockt

Immer mehr CEOs und Führungskräfte buchen mich als Coach oder Sparringspartner – aber nicht für Strategien und KPIs, sondern für Beziehungsthemen. Verkäufer und Kunden, Chefs und Mitarbeiter, Führungskräfte und Teams – überall gibt‘s „Brösel“.

Und wenn sie mich dann fragen, wie sie mit den anderen umgehen sollen, dann sage ich: „Gar nicht. Zumindest nicht so, wie du denkst!“ Solange du versuchst, die anderen zu „richten“, löst du nichts. Es sind deine eigenen Knoten im Kopf, die dich blockieren: Deine Erwartungen, Projektionen, Muster. Solange du die nicht löst, wiederholt sich das Problem– in Dauerschleife.

Willst du eine andere Reaktion?

Dein Gegenüber spürt, wie du innerlich eingestellt bist. Probier’s aus:

  • Gehst du insGespräch mit dem Gefühl „Ich muss den überzeugen“? Der Kunde oder Kollege zieht die Bremse an.
  • Denkst du als Führungskraft „Der Mitarbeiter ist schwierig“? Er wird sich genauso verhalten.
  • Glaubst du, dein Chef wertschätzt dich nicht? Er wird es dir bestätigen.

Die wackelnden Beziehungen sind nicht das Problem. Sie sind nur dein Spiegel. Die eigentliche Frage lautet: Wo kannst du Verantwortung übernehmen?  Statt den anderen ändern zu wollen, richtest du deinen Fokus nach innen.

  • Welche Erwartungen hast du? Sind die realistisch?
  • Wo übernimmst du (noch) keine Verantwortung?
  • Welche alten Muster steuern dich, ohne dass du’s merkst?

Wenn du deine eigenen Verstrickungen erkennst und auflöst, verändert sich automatisch, wie du auf andere wirkst – und plötzlich klappt’s.

Wenn der Knoten platzt

Kennst du das Gefühl, wenn dir plötzlich „der Knopf aufgeht“? Ein Problem, das dich wochenlang beschäftigt hat, löst sich in Luft auf. Nicht, weil sich die anderen oder die äußeren Umstände verändert haben, sondern weil du deinen Blickwinkel verändert hast.

Genau darum geht‘s in Beziehungen: Projektionen auflösen, Klarheit gewinnen. Erst wenn du dich selbst verstehst, kannst du den anderen wirklich verstehen. Und dann? Dann laufen Zusammenarbeit und Kommunikation viel reibungsloser. Und manchmal sogar der Verkauf von ganz allein.

Dir den Spiegel vorhalten

Von mir kriegst du keine Tricks, um andere zu steuern. Ich lasse keine Ausreden gelten und führe dich zu deiner eigenen Verantwortung. Heißt: Keine Schuldzuweisungen. Keine Opferrolle. Keine billigen Auswege. 

Dafür Klarheit, Selbstbewusstsein und echte Veränderung. Weil dann, wenn du bei dir ansetzt, sich Probleme manchmal wie automatisch lösen. Oder, wie wir in Österreich sagen: „Dann geht dir da Knopf auf!“ 

Hier sind noch ein paar Fragen, die den Fokus weg vom anderen und hin zu deiner eigenen Verantwortung lenken:

  • Welche Haltung nehme ich in der Situation ein – und wie beeinflusst sie den anderen?
  • Was triggert mich an seinem Verhalten – und warum?
  • Welche Erwartungen habe ich an den anderen – und sind die überhaupt realistisch?
  • Wie kann ich meine eigene Klarheit und Souveränität stärken?
  • Wo übernehme ich (noch) keine Verantwortung für die Situation?
  • Welche meiner eigenen Muster oder Ängste spielen hier mit?
  • Wie kann ich mein Verhalten so verändern, dass die Dynamik sich entspannt?
  • Was kann ich tun, damit die Zusammenarbeit leichter wird – ohne Manipulation?