Meine Verkäufer sind zu schwach

Was soll denn das heißen? Schwache Verkäufer ... das würde ja bedeuten, dass ich entweder starke oder schwache Charaktere im Vertrieb habe. Kompetente und weniger Kompetente. Schwarz oder weiß. Ich glaube das nicht. Ich glaube, dass die Verkäufer, von denen hier die Rede ist, nicht grundsätzlich schwach sind, sondern es allein darum geht, mit welchem Selbstvertrauen, mit welchem Selbstbewusstsein sie anderen Menschen gegenübertreten.

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
Entgegen der weitläufigen Auffassung ist Selbstvertrauen nicht gleichzusetzen mit Selbstbewusstsein. Das eine ist die Basis des anderen. Zuerst kommt das Selbstbewusstsein, darauf baut Selbstvertrauen auf: Ich muss mir zuerst (selbst) bewusst sein, was ich kann, was mein Produkt oder meine Dienstleistung kann. Ich muss es wissen, um mir auch (selbst) vertrauen zu können. Erst mit der nötigen Portion Selbstvertrauen werde ich für meine Umgebung und für meine Kunden vertrauenswürdig. Denn wenn ich mir selbst nicht vertraue, wie soll mir jemand anderes vertrauen? Was eigentlich hinter der Aussage steht
»Meine Verkäufer sind zu schwach«, heißt also übersetzt: „Meinen Verkäufern mangelt es an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.“ Ganz klar, dass so jemand nicht glaubwürdig und überzeugend wirkt im Kontakt mit anderen, beispielsweise einer Preisverhandlung, einem Kooperations- oder Verkaufsgespräch. Für denjenigen, der das sagt – Vertriebsleiter, Geschäftsführer, Unternehmer, Inhaber – bedeutet das, dass er es versäumt hat, diejenigen Menschen zu ermächtigen. Das heißt, sie mit Selbstbewusstsein auszustatten. Mit dieser Aussage erreicht man genau das Gegenteil. Wer hört, »du bist schwach«, na, was wird der wohl von sich glauben? Er wird glauben, dass es so ist! Das ist ein Angriff auf sein Selbstbewusstsein, das ihm sowieso fehlt. Und ein Schuss ins Knie. Die Lösung: Selbstbewusstsein geben
  • Gib deinen Verkäufern Wissen, statt sie abzuwerten.
  • Zeige ihnen ihr Können, ihre Stärken und Talente auf.
  • Definiere mit ihnen persönliche Potenziale.
Mitarbeiter, die angeblich zu schwach sind, sollen erfahren, was sie draufhaben. Das stärkt sie ungemein. Für dich bedeutet das: Wecke das Selbstbewusstsein deiner Verkäufer, damit sie sich selber vertrauen können. Das hat nichts mit Lob oder Anerkennung zu tun, das ist alte Schule. Bedürfnisse befriedigen statt loben
Du brauchst deine Mitarbeiter nicht loben, das ist ein Trugschluss. Lob funktioniert erwiesenermaßen in Firmen nicht. Du sollst vielmehr die Bedürfnisse deiner Mitarbeiter und ihre Gefühle wahrnehmen. Damit förderst du ihr Selbstbewusstsein und stärkst ihr Selbstvertrauen. Und wenn dir das gelingt, dann werden auch sie stark. Also: Weg mit den Be- und Abwertungen von wegen schwache Verkäufer – hin zu Bedürfnissen, Talenten und Potenzialen. Nichts Anderes wollen deine Mitarbeiter. Sie wollen sich selbst-bewusst-sein und sich selbst-vertrauen. Sie wollen starke Verkäufer sein!