Erzieh dich selbst – bevor du dein Kind optimierst
Viele Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Doch wer nicht weiß, wer er selbst ist, kann andere weder fördern noch wirklich verstehen. Warum du zuerst wachsen solltest – und was echtes Selbstbewusstsein damit zu tun hat.
Talent oder Terminplan
Bilingualer Kindergarten, Musikschule, Sportverein – klingt nach idealer Vorbereitung fürs Leben. Oder? In Wahrheit sind viele Kinder heute vor allem eines: durchgetaktet. Nicht aus bösem Willen, sondern aus elterlicher Unsicherheit. Aus Angst, dass das Kind später scheitert.
Leistung gilt in unserer Gesellschaft als Lebensversicherung. Also soll der Nachwuchs möglichst früh lernen, sich zu präsentieren, durchzusetzen und „rund“ zu funktionieren. Dabei verlieren Kinder das, was sie eigentlich stark macht: ihre innere Stimme, den ureigenen Ausdruck.
Auf sich selbst hören: Wer kann das noch?
Was tut dem Kind gut? Was nicht? Was passt – und was passt gerade nicht?
Diese Fragen klingen einfach. Aber viele Erwachsene können sie kaum beantworten – weder für ihre Kinder noch für sich selbst.
Denn wer als Kind nicht gespürt wurde, spürt sich später oft selbst nicht mehr. Statt echtem Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen herrscht blinder Aktionismus. Wir vergleichen, googeln, optimieren – und hören kaum noch in uns hinein. Nicht aus Faulheit oder Unachtsamkeit, sondern weil wir es nie gelernt haben.
Selbstbewusstsein ist nicht laut
Was wir oft für Selbstbewusstsein halten – Lautstärke, Dominanz, Coolness – ist häufig nur Unsicherheit in Verkleidung. Echtes Selbstbewusstsein heißt:
Ich weiß, wer ich bin. Ich kenne meine Stärken. Und ich kenne meine Schwächen – ohne mich dafür zu schämen.
„Nur wer sich selbst spürt, kann auch spüren, was sein Kind braucht.“
Genau das fehlt vielen Erwachsenen. Sie funktionieren, sie erfüllen Rollen und halten das für Normalität. Sie passen sich an, aber spüren nicht, ob es zu ihnen passt. Die Folge: Wer sich seiner selbst nicht bewusst ist, kann auch Kinder nicht darin unterstützen.
Dein Kind ist okay. Bist du’s auch?
Kinder müssen nicht „optimiert“ oder auf Leistung getrimmt werden. Sie brauchen Vertrauen, Raum und Zeit sich zu entwickeln. Und Erwachsene, die sich mit sich selbst auseinandergesetzt haben, statt Erwartungen drüberzustülpen.
In Wahrheit fördern viele Eltern das, was sie selbst nie leben durften. Klavierunterricht, weil sie selbst nicht durften. Fußball, weil sie nie gut genug waren. Das Kind wird Projektionsfläche – ein unbewusster Reparaturversuch für eigene alte Wunden.
Fürs Leben vorbereitet
Fördern ist nicht falsch, sofern du weißt, wen du da eigentlich förderst. Ohne Hinspüren und Selbstbewusstsein ist es wie Gärtnern mit verbundenen Augen: Du gießt, ohne zu wissen, was da wächst.
Wenn du willst, dass dein Kind frei, mutig und sebstbewusst durchs Leben geht, dann fang bei dir selbst an. Nicht um perfekt zu sein, sondern um echt zu sein. Denn dein Kind spürt, wer du bist – auch wenn du es nicht tust.
Erkenne dich – und du erkennst andere
Jeder Mensch bringt etwas Eigenes mit: ein inneres Tempo, eine Art zu denken, zu fühlen, zu sein – das heißt „Biostruktur“. Wenn du verstehst, wie du funktionierst, erkennst du auch leichter, was andere Menschen brauchen – das eigene Kind genauso wie Partner, Kollegen oder Kunden. Und: was sie nicht brauchen.
Du brauchst kein neues Erziehungs- oder Führungskonzept. Du brauchst echtes Selbstbewusstsein! Denn wie Kinder folgen auch erwachsene Menschen nicht deinen Worten und Ratschlägen. Sie folgen deinem inneren Zustand.
"Andere spüren, wer du bist - auch wenn du's nicht tust."
Mein Training hilft dir, dein eigenes Potenzial zu entdecken, alte Muster zu durchbrechen – und andere nicht länger als Projektionsfläche zu benutzen. 👉 Zur Fortbildung für entwicklungsbereite Erwachsene.