Die Freizeitfalle: Vom Mythos der Selbstbestimmung
Wir leben im Zeitalter der scheinbar größtmöglichen Freiheit. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance sollen uns alle glücklicher und produktiver machen. Doch statt uns frei zu fühlen, sind viele Menschen gestresster und überforderter denn je. Warum? Weil Flexibilität nicht ohne Weiteres für jeden funktioniert – und das sollte endlich laut ausgesprochen werden.
Die Illusion der Kontrolle
Die Vorstellung, unseren Alltag frei zu gestalten, klingt verlockend. Kein fester Arbeitsbeginn, keine strikte Anwesenheitspflicht, stattdessen mehr Zeit für sich, Familie und Hobbys. Doch diese Freiheit ist für viele eine Illusion.
Statt den Tag bewusst zu gestalten, verheddern sie sich in ineffizienten Tätigkeiten oder endlosem Multitasking. Die Zeit vergeht, ohne dass etwas erreicht wird. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen und was bleibt, ist das Gefühl, nie wirklich abzuschalten.
Mehr Zeit? Fehlanzeige!
Ein Tag hat 24 Stunden, aber nicht jeder weiß sie für sich optimal zu nutzen. Die gewährte Flexibilität kann schnell dazu führen, dass wir uns verzetteln und den Fokus verlieren. Besonders das Arbeiten von zu Hause birgt Ablenkungen wie Hausarbeit, Familienmitglieder, Haustiere oder spontane Besorgungen.
Außerdem wird ohne einen festen Rahmen die angebliche Freizeit zur Arbeitszeit. Wir sind ständig „nur kurz“ verfügbar, beantworten Mails während wir das Abendessen zubereiten oder erledigen To-Dos auch am Wochenende. Die vielbeschworene Work-Life-Balance entpuppt sich als bloße Täuschung.
"Die Freiheit, die uns versprochen wird, erfordert eine enorme Selbstorganisation – etwas, das viele von uns schlicht nicht gelernt haben."
Frei, aber verloren
Zugegeben, manche blühen auf, wenn sie ihren Arbeitstag selbst gestalten können. Doch viele andere fühlen sich überfordert und desorientiert. Sie verlieren sich in der neuen Freiheit, weil klare Vorgaben und Routinen fehlen.
Das Homeoffice gibt einem die Möglichkeit, mehr Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen – theoretisch. Praktisch aber verschwindet der Tag, ohne dass man das Gefühl hat, wirklich produktiv gewesen zu sein.
Freiheit ist Arbeit
Zu glauben, dass uns das selbstbestimmte Arbeiten automatisch erfüllt und erfolgreich werden lässt, ist illusorisch. Wo es keine Grenzen und klaren Strukturen gibt, ist häufig sogar das Gegenteil der Fall. Die Freiheit, die uns versprochen wird, erfordert eine enorme Selbstorganisation – etwas, das viele von uns schlicht nicht gelernt haben.
Neben Fähigkeiten wie Disziplin und Zeitmanagement mangelt es den Menschen vor allem an Selbstbewusstsein. Was passt wirklich zu mir? Freiheit ist kein Geschenk, das man einfach so erhält. Sie muss erarbeitet werden, in dem ich mich mit mir auseinandersetze. Diese Verantwortung wird oft unterschätzt.
"Neben Fähigkeiten wie Disziplin und Zeitmanagement mangelt es den Menschen vor allem an Selbstbewusstsein."
Selbstbewusst mit der Zeit umgehen
Am Ende steht die Erkenntnis: Wir alle haben die gleichen 24 Stunden. Nur kommen etliche Menschen ins Straucheln, wenn sie diese bewusst gestalten sollen. Es reicht nicht, sich eine To-do-Liste zu schreiben oder den Kalender mit Terminen und Aufgaben zu füllen, um sich am Ende des Tages erfüllt zu fühlen.
Nur wer seine individuellen Bedürfnisse und Arbeitsweisen kennt, kann die Möglichkeit zur Selbstbestimmung wirklich für sich nutzen, statt sich darin zu verirren. Ohne diese Selbstkenntnis wird „das neue Arbeiten“ schnell zur persönlichen Überforderung. Von der vermeintlichen Freiheit bleibt dann nur ein leeres Versprechen.
Willst du von deiner Flexibilität profitieren und Verantwortung dafür übernehmen, dass es auch klappt? Lerne von mir im offenen Training, wie du fokussierter und dadurch effektiver wirst, wie du deine Zeit planen und besser nutzen kannst und zukünftig mehr aus deinem Tag machst!